.   Shot Countershot 414k download Image

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© 1987
22 sec
stumm
Super 8
16mm blow-up
Sixpack Film (Wien)
Light Cone (Paris)
Canyon Cinema (San Francisco)
      Die "Große Syntagmatik des Films" von Christian Metz unterscheidet autonome Segmente des Films in autonome Einstellungen und Syntagmen, wobei letztere sich in a-chronologische Syntagmen (Sequenz der parallelen Montage) und chronologische Syntagmen (Syntagma der zusammenfassenden Klammerung) trennen lassen. Diese wiederum werden in deskriptive und narrative Syntagmen differenziert, wobei die narrativen Syntagmen in alterniertes Syntagma und lineares narratives Syntagma zerfallen (die linearen narrativen Syntagmen werden dabei in Szene und Sequenz geschieden). Das Schuß-Gegenschuß-Verfahren ist ein typisches lineares narratives Syntagma.


Peter Tscherkassky

"Mit dem kürzesten Kurzfilm von einer Minute erlaubte der Österreicher Peter Tscherkassky mit Shot - Countershot dann doch noch ein trockenes, geschrumpftes Lachen in Western-Manier. Keine Regieanweisung, sondern höchste Konkretion verbirgt sich hinter der technischen Vokabel, die etwas von der Sehnsucht nach einem intelligenten und spielerischen Umgang mit dem Medium Kurzfilm verrät..." (


Marli Feldvoß, Im langen Schatten Osteuropas;
34. Westdeutsche Kurzfilmtage in Oberhausen, epd Film, 6/88, Frankfurt/Main

"Peter Tscherkasskys Shot - Countershot, ein Jahrhunderteinfall."


Hans Fraeulin, blimp 8, Graz

"Nicht umsonst wurde Shot - Countershot von einem deutschen Filmkritiker 'ein Jahrhunderteinfall' genannt."


Bernhard Praschl, Von der Faszination der Photonen. Peter Tscherkassky erhält den Förderungspreis für Filmkunst, Die Presse, 14./15.10.1989, Wien

"Peter Tscherkassky stellte (...) den Kurzfilm Shot - Countershot vor. Spieldauer knapp 1 Minute. Er erwies sich damit als der Nestroy des Tages. Indem er das aus der Filmkomposition gebräuchliche Begriffspaar auf seine wörtliche Bedeutung zurückführt, setzt er das bewaffnete Auge ironisch in seine alten Rechte. Der Cowboy (Jim Haynes) schießt und wird erschossen. Das Schema, das sich als das gängigste des erzählenden Films in jedem Hollywoodstreifen endlos reproduziert, stellt sich als das bündigste dar."


Juliane Vogel, Wiener Zeitung, 18.9.1988

"Die Auseinandersetzung mit den Codes des narrativ-repräsentativen Kinos ist ein stetes Anliegen bei Peter Tscherkassky. In Shot - Countershot, bestehend aus einer einzigen Einstellung, zählt er auf die Vertrautheit des Publikums mit den gängigen Verfahren des Spielfilms. Der Zuschauer meint, Bekanntes wiederzuerkennen (Schuß -Gegenschuß), wird allerdings irritiert, denn es folgt nicht der filmische, sondern der tatsächliche Schuß auf den Protagonisten."


Gabriele Jutz, Diesen Kuß der ganzen Welt - Zu den Filmen von Peter Tscherkassky, Falter 42/89, Wien

"Nach diversen déjà-vus und vielen Längen bot der Wiener Peter Tscherkassky (1958) in seinem wohl mit Abstand kürzesten Viper-Beitrag lichtblickmäßig Labsal für die Augen: Weniger als eine Minute, inclusive Vor- und Nachspann, dauert Shot - Countershot und das ist auch hier erst noch Fremdmaterial. Zu sehen ist eine einzige Einstellung: Ein Cowboy (Jim Haynes) aus einem Uralt-Western schießt (Shot) und wird aus dem Off erschossen (Countershot). In angenehmer Kürze kann dieser Film als theoretischer Witz genommen werden, weil der Autor nach dem französischen Filmtheoretiker Christian Metz nicht mehr und nicht weniger als ein 'typisches lineares Syntagma' anschaulich demonstriert."


Urs Hangartner, LNN, 27.10.1988, Luzern

"Tscherkasskys ironischer 30-Sekunden-Film Shot - Countershot (1987) ist die vielleicht dichteste Übersetzung einer kinotheoretischen Idee: Man sieht ein Stück aus einem alten Western, ein Cowboy schießt auf seinen unsichtbaren Gegner. Gegen alle Erwartung folgt nun nicht der filmische Gegenschuß, sonder der tatsächliche, tödliche Gegenschuß auf unseren Helden."


Alexander Horwath, Schüsse, Gegenschüsse, Liebesfilme - Peter Tscherkassky, Doktor der Philosophie und Filmkunst, Der Standard, 5.10 1989, Wien

Shot – Countershot wurde in die Filmsammlung der Cinematheque Royal Bruxelles aufgenommen.
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